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Wochenendrebellen

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Arschlochkind

Hallo Jay-Jay,

ich war aufgeregter als Du. Ich hatte Dich im ersten Training gesehen. Hüftsteif, ungelenk, desorientiert und mit einem erbärmlichen Raumgefühl ausgestattet. Die Unterlegenheit, die auch für Dich offensichtlich war, hast Du später abgestritten. „Ich war der Beste, bla, bla, bla…“ Ich konnte es nicht mehr hören. Dieses ständige Vergleichen, in jeder Lebenssituation. Abgezählte Smarties, genauestens aufgeteilte Süßspeisen, Geschenke für Dich auf jedem Geburtstag anderer, nur um die Eskalation zu vermeiden, Papierflieger, die nicht einen Zentimeter weniger weit fliegen dürfen, als bei Deinem Cousin. Dein vermutlich dem Asperger-Autismus geschuldeter Blickwinkel macht es Dir uns uns nicht einfach.

Ich wies Dich darauf hin, dass Du im Verein und innerhalb einer Mannschaft ungeschützter bist. Dass man hier Rücksicht auf mehrere Menschen nehmen muss, nicht nur exklusiv auf Dich. Ich erklärte Dir, was ein Team ist, und wie man sich integriert. Deine Vorstellung des Integrationsprozesses („Alle machen einfach, was ich will“) wich dann doch deutlich von dem zu Erwartenden ab. Am meisten hast Du Dich über Maurice geärgert. Er ist kleiner als Du und war der erste Junge, der sich letztes Jahr mehr als zwei Mal mit Dir getroffen hat. Während alle anderen Nachbarskinder und Schulkameraden nach dem ersten Besuch abwinkten, oder die Eltern teils von ihrem Veto-Recht Gebrauch machten, akzeptierte Maurice jede noch so bescheuerte Regel in eurem „Baumhaus“. Zumindest bei einigen Treffen. Heute ist er Dein Feind, sagst Du. Er hatte sich zwei Mal hintereinander an der Bushaltestelle den Platz vor Dir erobert. Das langte. Er ist seit einigen Monaten im Fußballtraining und ist Dir aktuell um einiges überlegen.

Du warst aufgeregt. Einmal Training und schon darfst Du mitfahren zum Hallenturnier. Du bist F-Jugend, älterer Jahrgang, was im Normalfall bedeuten sollte, dass du positiv auffallen müsstest. Einige Gegner beim Turnier gingen Dir bis zur Brust. Ich habe mir den Samstagvormittag frei genommen, um Dich zu begleiten. Das Binden der Schuhe klappte noch nicht, und Schienbeinschoner hast Du auch nie zuvor getragen. Toilettengang, mögliche Niederlagen, Körperkontakt, ein nicht von Dir aufgestelltes Regelwerk… Es gab zu viele Möglichkeiten für unvorhergesehene Ereignisse.

Ich war aufgeregter als Du. Das erste Fußballturnier meines Sohnes. Weit vor Deiner Geburt habe ich an diesen Moment oft gedacht. Oft stellte ich mir vor, wie es sein würde, mit Dir Fußball zu spielen oder Dich beim Fußball zu sehen. Ob mir Fußball früher wichtig war? Nun ja, ich habe mich mit Gehgips ins Training geschlichen, was dem damaligen Trainer großen Ärger einbrachte und für den Krankenpfleger am Folgetag eine Schweinearbeit zur Folge hatte. Ich war süchtig. Oder besser wir. Es brauchte keine Absprachen. Man traf sich nach der Schule. Waren wir zu dritt, wurde geputtet oder eins gegen eins auf ein Tor gepölt. Den ganzen verdammten Tag. Die coolen Jungs mit Moped durften uns abends manchmal ein wenig Licht machen. Tolle Zeit.

Mein Dad ist in der Jugend viel, fast immer mitgefahren. Er hat selten was gesagt, aber es war mir immer wichtig, dass er da ist und es hat mich auch ein wenig stolz gemacht. Komisch eigentlich. Vermutlich war er viel stolzer. Dein Papa war nicht so schlecht im Fußball. Einige sagen, wäre ich dran geblieben, hätte es für die 5. oder 6.Liga reichen können. Hätte-Hätte-Fahrradkette. Ich malte mir jedenfalls oft aus, wie es ist, wenn ich meinen Sohn zur schollschen (heute messiesken ) Kindertorwartvernichtungsmaschine ausgebildet habe. Tatsächlich formierte sich früh dieser abstruse Gedanke, meinen Sohn durch tägliches Training zum Profi zu trainieren. Eigentlich ganz simpel. Und Logisch. Und erstrebenswert. Für Dich.

Ich war wahnsinnig aufgeregt. Dein Ehrgeiz macht Dich zur Bombe. Schaffst Du es, ihn positiv zu kanalisieren, bist Du in der Lage, unfassbare Dinge zu tun. Du bist neulich zehn Kilometer mit mir gejoggt und auch in der Schule schwärmt Deine Lehrerin davon, wie intensiv Du Dich in Sachen reinknien kannst. Aber wehe, Dein Triumphzug verläuft nicht gemäß Deinen Planungen. Es darf niemanden geben, der Dir überlegen ist und Dir dies ggf. auch noch offen zeigt. Beim Training gab es die Situation mit Mario. Der Trainer hatte ihn zwei Mal hintereinander gelobt. Ich habe Dein Gesicht gesehen, und ich habe es auch registriert, wie Du Mario, wenige Sekunden später, in vollem Lauf, sehr zielstrebig und mit voller Absicht, ein Bein gestellt hast. Dein Grinsen in dem Moment lässt mir immer noch den Atem stocken.

Widerlich. Ich hatte Dir direkt danach noch auf dem Platz gesagt, dass Du zehn Jahre kein Stadion mehr von innen sehen wirst, wenn ich das noch einmal erlebe, aber du schaltest oberhalb des Halses oftmals ab.In der Schule hast Du schon Briefe mit Lügen über Phillipp verteilt, weil Du ihn hasst, denn er hat in Mathe zwei Mal eine bessere Note als Du geschrieben.Jay-Jay, das waren die ekelhaftesten Situationen, die ich bisher erlebt habe, und auch unter Berücksichtigung aller Faktoren und Umstände völlig untolerierbare Erlebnisse.

Ich habe mich nie zuvor geschämt für Dich. Ich habe Dir das versucht zu erklären, traf aber dort auf wenig Verständnis. Diese zwei Beispiele für hinterhältigste Aktionen waren der Anlass für meine Aufregung heute. Ich hatte nicht den Anspruch, ein Tor meines Sohnes, einen grandiosen Sieg Deines Teams oder eine Leistung zu sehen, mit der der Papa stolz prahlen kann.Der Weitschusshammer, das Mega-Dribbling, wie toll Du gekämpft hast oder wie immens viel Du gelaufen bist. Ich wollte einfach nur nicht, dass irgendjemand auf Dich blicken kann mit dem Gedanken, wie ekelhaft ein Kind sein kann und wenn es richtig gut läuft, hast du vielleicht auch noch Spaß.Ich wollte nicht, dass man dich für ein Arschlochkind hält.

Egoistisch betrachtet wollte ich nicht, dass man mich für den Papa eines Arschlochkinds hält, aber hauptsächlich ging es mir um Dich. Du zeigst Kindern und Gleichaltrigen nie, was Du für ein feiner Kerl sein kannst. Mit Erwachsenen klappt dies meistens fantastisch, aber gegenüber Kindern zeigst du immer öfter eine Seite, nach dessen Anblick ich für jedes Kind das vollste Verständnis aufbringe, wenn es nichts mehr mit Dir zu tun haben möchte.

Ich will einfach nur, dass man Dich mag.

Wo waren wir? Ich war aufgeregt.

Meine Aufregung wuchs schon in den Tagen zuvor, so dass ich mein Vorhaben, niemanden aus dem Trainerstab über Deine besondere Logik zu informieren, aufgab und den Trainer kontaktierte. Ich schilderte ihm meine Bedenken und bat ihn, kleinste Verstöße sofort zu ahnden und sehr streng mit Dir zu sein. Dein Umgang mit Niederlagen verursachte mir zusätzlich Bauchschmerzen. Kurzum: Es war mit allem zu rechnen. Ich würde Dir jetzt gerne von einem heroischem Auftritt berichten, aber Du kannst Dir ja auch einfach das Video anschauen, welches ich von Deinem ersten Spiel aufgenommen habe. Ihr habt 0-4, 0-2 und 0-1 verloren. Das Spiel um Platz Sieben habt ihr nach Siebenmeterschießen gewonnen. Du hast keinen Siebenmeter geschossen. Eure Spiele waren schlecht. Grottenschlecht, aber im letzten Spiel durftest Du als Kapitän die Mannschaft aufs Feld führen, was Dich anscheinend noch einmal beflügelte. Du hattest in diesem vierten Spiel Deine Zweikämpfe Nr. drei! und vier! während des gesamten Turniers, und hast beide fair gewonnen.

Ich war wahnsinnig stolz auf Dich. Du hast abgeklatscht mit dem Trainer, was Dich sichtlich Überwindung gekostet hat, und als die Mannschaft vor dem Spiel einen Kreis bildete, hast Du Dich einfach in die Mitte des Kreises gestellt, damit Du niemanden in den Arm nehmen musstest. Du bist mit den Niederlagen relativ sachlich umgegangen, („ich spiele ja auch nur mit Leuten, die nichts können“) und auch der Umgang mit Deinen Teamkollegen war meistens (exklusive: „Justin, du Idiot, den hätte meine Schwester gehalten!“) gut oder zumindest neutral.

Das war mehr, als ich erwarten durfte. Dein Fazit des Turniers umschreibt unsere gemeinsamen Erlebnisse der letzten Monate recht gut. Du hattest trotz der Niederlagen viel Spaß und schlussfolgertest logisch, dass das Team mit Dir als Käpt’n ungeschlagen ist.
Du möchtest nicht mehr zum Fußball gehen, weil Du es nicht mochtest, vorm Anpfiff mit der gesamten Mannschaft einen Kreis zu bilden. Ich soll den Trainer informieren, dass er den Kreis zukünftig zu unterlassen hat, da er sonst ohne seinen Kapitän anzutreten hat. Und das könnte er ja nicht wollen.

Wir werden sehen.

geschrieben nach Deinem ersten „offiziellen“ Einsatz beim Hallenturnier am 01.03.2014.

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17 Comments

  • Lisa Ritschl
    Lisa Ritschl

    Hallo Mirco,
    danke für diese Offenheit! Nun habe ich so etwas wie eine Bestätigung, dass einzig und allein die Spektrum-Störung daran Schuld ist und mein Kind nicht etwa einen miesen Charakter entwickelt. So viel Sorgen und Traurigkeit, die das nach sich zogen. Aber immer war mir klar, ich liebe ihn so wie er ist. Dass viele ob solcher Verhaltensmuster auf Abstand gehen, ist sonnenklar. Man kann nicht ständig aufklärerisch und sich erklärend durch die Gegend laufen, um alles zurechtzubiegen. Wenigstens wird das Thema Autismus nun nicht mehr totgeschwiegen. Mein „sweety“ ist ebenfalls Jahrgang 2005.
    Liebe Grüße
    Lisa

    Antworten
  • nickel

    Wahnsinns Text. Völlig unerwartet. Der hat hier gerade voll eingeschlagen. Danke dafür!

    Antworten
  • Anita
    Anita

    Hallo Rebell,

    ich such jetzt bestimmt mal wieder (mit Karacho 🙄 ) den „falschen“ Platz, weiß aber nicht, wo ich sonst Dir das verlinken soll ……….. 😉

    http://innerwelt.wordpress.com/2014/04/15/offener-brief-an-das-hannover-congress-centrum-und-die-stadt-hannover-betriebsausschuss-stadtische-hafen-und-hannover-congress-zentrum/

    Hattest Du das schon gesehen??

    Ich denke, dass es schon massiv wichtig ist, hierfür eine „breite“ Masse zu mobilisieren. 😉

    Liebe Grüße und nichts für ungut
    Anita

    Antworten
  • Stefan

    Hach. Das Foto. Und die Situation im Kreis…
    Und die Situation mit dem Foul – naja, so was sieht man auch hin und wieder mal bei vermeintlichen Profis. Zuletzt halt beim Niedersachsenderby in Braunschweig, da gab es doch auch so eine Szene, die der Szene, die du ansehen konntest, sicherlich in gewisser Weise ähnlich sah. Gab eine Rote Karte. Wird Jayjay vielleicht dann auch mal sehen – und sich dann im Nachhinein ärgern, dass er nicht mehr mit spielen darf. Und die Regeln scheiße finden. Es <ber dann doch verstehen.

    Mutige Entscheidung, es nun ausgerechnet mit einem Mannschaftssport zu versuchen. Ich habe es in meiner Jugend mit Fußball, Basketball, Handball usw. probiert, aber nicht wirklich erfolgreich geschaft. Zumindest beim Basketball bin ich mir auch heute noch sicher, dass es nicht am spielerischen scheiterte, da erinnere ich mich noch immer an einige spezifische Situationen, die etwas mit Zusammenspiel zu tun hatten… oder der fehlenden Übersicht. Ich war halt so sehr beschäftigt damit, den Ball beim Dribbeln während eines Konters nicht zu verlieren, und den Gegenspieler nicht an diesen kommen zu lassen, dass ich mit ihn ein wenig zu weit nach vorne stürmte – und unter dem Korb weiter direkt ins Aus lief, ohne den Korb zu dem Zeitpunkt auch nur wahr zu nehmen.
    Erst, als der Schiedsrichter pfiff, wurde mir klar, dass kein Foul vorlag, sondern ich im Aus stand. Ich hatte weder den Korb noch meine sicher gut stehenden Mitspieler gesehen, und so sichere zwei Punkte verschenkt…

    Ich mochte Basketball wirklich gerne, weil es als "körperloses Spiel" bezeichnet wurde. Berührungen des Gegenspielers werden relativ schnell abgepfiffen, das kam mir natürlich entgegen, auch wenn das Berührungen eigener Mitspieler nicht einschloss – es war ein Anfang. 😉

    Und ich war ein relativ sicherer Korbschütze, traf auch .öfter mal von der Dreipunktelinie aus, oder konnte wenigstens einen Rebound verwandeln, wenn meine Mitspieler mal wieder nicht trafen- aber da kommen wir halt auch schon zum Problemfall: Da gab es eben auch noch Mitspieler, und der Punkt mit dem Zusammenspiel klappte eben nicht so wirklich gut.
    In einem Basketballspiel Eins gegen Eins war ich unschlagbar, mein freund verlor jedenfalls meist gegen mich irgendwelche Spiele auf nem draußen befindlichen Basketballkorb… Aber das Team, in dem auch noch ein paar andere mitspielten, im Verein, da waren wir dennoch nicht wirklich erfolgreich. Muss an den Mitspielern gelegen haben, "die konnten halt nichts".

    Antworten
    • Anita
      Anita

      😉

      Deswegen fand ich persönlich Volleyball besser. Aber das ewige Drehen, dass man dann vorne am Netz stand, dass hätte man glatt weglassen können.

      Aber sonst, so von hinten, die klar definierten Positionen, dass klappte ganz gut.

      Antworten
  • Klaas

    Lieber Jay-Jay!

    Super, dass du kicken gehst. Ergebnisse sind gar nicht so wichtig. Hauptsache ist, dass du Spaß am Spiel hast und immer fair bleibst. Auch zu deinen Mitspielern – besonders wenn mal etwas nicht klappt. Euer Torwart macht zum Beispiel keinen Fehler mit Absicht.

    Ich hoffe, dass du dran bleibst und noch viele Jahre Spaß am Fußball hast. Und irgendwann würde ich mich freuen, wenn dein Vater von deinem ersten Spiel als Schiedsrichter berichtet.

    Viele Grüße
    Klaas

    Antworten
  • Der Übersteiger (@DerUebersteiger)

    Wenn man sein Kind schon „Justin“ nennt… kein Wunder, dass der nichts hält.

    @Jay-Jay: Kopf hoch und nicht von dem Kreis abhalten lassen. Du wirst Deinen Weg finden, damit umzugehen oder eine andere Möglichkeit finden.
    Und mal so ganz unter uns: „Fan sein“ ist auch ganz coo, wenn es mit der fußballerischen Karriere dann irgendwann doch nicht weitergehen soll. Im Gegensatz zum Spielfeld selbst (wo Fairness tatsächlich oberste Regel ist, über allen anderen) kann man da auch mal nach herzenslust unfair sein.
    Viele Grüße!

    Antworten
    • wochenendrebell

      Sorry, ich konnte jetzt erst antworten. Ich musste meinem Sohn erst erklären, warum es logisch ist, dass ein Fan des F(lug)C(lub) St.Pauli Unfairness gutheisst.

      Danke!

      Antworten
  • Mykx

    Arschlochvater, Arschlochkind. Passt doch. <3

    Und ich glaube, jetzt verstehe ich auch, warum wir keinen Brief bekommen…

    Antworten
    • wochenendrebell

      Nicht ganz richtig.
      Es gab ja einen Brief, den ich aber nicht versendet habe. Aber die Begründung ist identisch. Ich denke aber mit der Zeit wird das. Und dann kommt auch ein Antwortbrief. Er braucht ein wenig Zeit.

      Antworten
  • Anita
    Anita

    Tja, und da darf ich als „erfahrene“ (weil meine Kinder halt älter sind) Autisten-Mama sagen…….

    hab Geduld mit Dir selber lieber Rebell
    coache Deinen Sohn weiterhin
    nutze alles, was sich bietet, um JayJay zu spiegeln, was geht und was eben nicht
    (und ganz „norm“ale Kinder in dem Alter benehmen sich auch nicht einwandfrei 💡 ) 😉

    Der Unterschied zum genannten A-Kind ist, Du als Vater und Ihr als Eltern gebt Euer bestes, Eurem Filius den Unterschied beizubringen!!! 😉 💡

    DAS erwarte ich von „Norm“-Eltern der „Norm“-Kinder schon gaaaaaaaaanz lange NICHT mehr. Dazu waren die Enttäuschungen meiner Hoffnungen auf diesem Gebiet einfach zu groß.

    Ich lasse mich allerdings immer noch gerne überraschen. 😉

    Noch was, lieber Rebell…………

    geh offensiv mit dem Autismus um. Erkläre und kläre auf.

    DAS erspart nicht alle Frustrationen, aber es hilft auf Dauer wesentlich besser.

    Hätte ich 2 Jahre früher gewusst, was meinen Großen beim Tischtennis so stört (was er gerne spielt), dann hätte ich den Trainer coachen können. So kam es zur Niederlage für meinen Sohn, dass selbst der Trainer nicht verstand, was meinen Sohn so sehr stresste. Und er das Tischtennis einfach aufgab und auch nicht wieder anfangen wird.

    Mit dem Karatelehrer der Mädchen kann ich da ganz klar sprechen und er greift ein, bevor die Missverständnisse in Eskalationen enden.

    Wie Du vielleicht noch weißt, ich habe 4 Autisten. in unterschiedlichen Altersklassen. Und kann ganz massiv die Unterschiede mit den gleichen Personen feststellen. Wie sich der Umgang ändert, wenn man weiß, womit man es zu tun hat.

    So lange Dein Sohn so unverständlich reagiert und sich in Extremsituationen schlecht steuern kann, ist Aufklärung der einzige Weg, der ihm einige Enttäuschungen ersparen kann.

    Das heißt beileibe nicht, dass Du alles entschuldigen sollst. Geht gar nicht. Aber man kann Dinge verhindern, planen und darauf vorbereiten. 💡 😉

    Also, gib nicht auf und versuche Den Mut zur Hilfe zur Selbsthilfe für JayJay zu behalten. 😉

    Und

    JayJay

    wenn Dir Fußball wirklich Spaß macht (also ihn selber zu spielen), dann wirst Du leider, nein GsD, lernen, dass es nur zusammen geht.

    Wenn Dir das zuviel ist, dann ist auch gut.

    Gut ist, was Dir Spaß macht, solange Du den Freiraum der anderen achtest.

    Denn Deinen Freiraum möchtest Du beachtet wissen. 😉 💡

    Liebe Grüße
    Anita

    Antworten
    • wochenendrebell

      Hallo Anita,

      vielen Dank für deinen wie immer hilfreichen Kommentar.
      Vielleicht kommt es im Text zu wenig rüber, aber ich bin enorm dankbar, dass er dort überhaupt hingegangen ist und anscheinend auch weiterhin Interesse zeigt.
      Das war für uns vor einem Jahr noch undenkbar.
      Beste Grüße

      Antworten
      • Anita
        Anita

        Doch, Deine Dankbarkeit und Deinen Stolz konnte ich erkennen.

        Und Deine Nervosität.

        Und gerade deswegen wollte ich Dich gerne ermutigen, nicht aufzugeben. 😉

        Denn manchmal geht einem „die Luft aus“. 💡 Und ich zumindest habe in den Jahren ohne Diagnose (und manchmal beim Zwerg auch heute noch) das Gefühl, den Kindern nicht genug erklärt zu haben,wenn sie dann herrlich „norm“al einfach mal mit den „Waffen“ der anderen „zurückschlagen“. 😉

        Antworten
  • heinzkamke

    Ich find das ziemlich cool, JayJay, dass Du jetzt sogar im Verein Fußball spielst.
    Ungeschlagen als Kapitän und, viel wichtiger, fair – mehr geht nicht, Glückwunsch!

    Antworten
    • wochenendrebell

      Wenigstens einer, auf den ich mich bezüglich Fairness-Apell verlassen kann.
      Danke.
      Ach, @Jay-Jay.
      Wenn du das hier liest erinnere mich daran, dass ich Dir die E-Mailadresse von Herrn Kammke gebe. Dann könnt ihr mittwochs mal zusammen kicken gehen.

      Antworten
  • rebiger

    So schön, so schaurig, so lustig, so traurig. Ich lese Deine Texte unfassbar gern und wünschte mir doch so manches mal für Jay-Jay, dass es sie nicht geben müsste. Da es sie aber geben muss – schreib‘ bitte weiter.

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    • wochenendrebell

      Danke.
      „Schön“ reicht.
      Es gibt wirklich keinen Grund für Traurigkeit. Es ist absolut großartig, dass er da hingeht.
      Und ganz ehrlich.
      Wenn er dort wöchentlich alles umnieten würde, was ihm in die Quere kommt, würde ich das auch irgendwie gelöst bekommen. 😉

      Beste Grüße

      Antworten

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