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Phosphan auf der Venus | SFN Awards | Traktor-Vorfall

Raumsonde vor der Venus

In unserer neuen Podcastfolge besprechen wir natürlich das große Beben, das durch eine astronomische Entdeckung auf der Venus ausgelöst wurde. Da ich mich ausführlich mit diesem Thema beschäftige, konnte ich die Bedeutung dieser Entdeckung einmal etwas einordnen. Außerdem sprechen wir über drei wichtige Auftritte und darüber wie ich in einen „Saw„-Escape Room gekommen bin.

00:00: Festrede zur Verleihung der SFN Awards

Im letzten Jahr haben wir im Podcast schon über die Verleihung der SFN Awards, und zwar an mich, gesprochen. Dieses Jahr ist es wieder so weit, jedoch bin ich diesmal nicht Nominierter oder Preisträger, sondern Festredner: Man hat mich gefragt, ob ich als Preisträger des letzten Jahres nicht spontan einspringen und innerhalb einer Woche eine Festrede zu diesem Anlass vorbereiten könnte. Ich antwortete enthusiastisch bejahend und dementsprechend durfte ich die Rede am letzten Freitag auf der Preisverleihung in Kassel dann tatsächlich halten. Hier könnt ihr sie euch anhören.

11:30: Rede vor der Klasse zum Traktor-Vorfall

Es gibt auch Neues über die Nachbereitung des Vorfalls, bei dem mich vermutlich jemand mit dem Traktor überfahren wollte. Freunde dieser Person haben an meiner Schule gezielt Lügen und Gerüchte gestreut, um meine Position in den laufenden Ermittlungen zu schwächen und mich zu diskreditieren, indem sie unter anderem behaupteten, ich sei verrückt und paranoid geworden und würde bald jeden anzeigen. Wir haben beschlossen, diesen perfiden Handlungen etwas zu entgegnen. Folglich habe ich ähnlich wie in der sechsten Klasse, als ich meinen Mitschüler*innen Autismus erklärt habe, eine Ansprache zur Klasse gehalten, indem ich den Vorfall zunächst einmal bestätigte, sie aber auch klipp und klar darauf hingewiesen habe, dass sie diesen Menschen bei ihrem Plan helfen, wenn sie ihre Lügen weiter verbreiten und somit eine Mitschuld tragen.

Um die langfristigen Folgen dieser Reaktion bewerten zu können, werden wir wohl die Zukunft abwarten müssen, ich bin mir allerdings recht sicher, dass diese Entscheidung richtig war, denn schulintern hat sich die Situation seitdem zumindest etwas beruhigt. Sobald es in dieser Angelegenheit Neuigkeiten gibt, werden wir eventuell darüber informieren.

33:00: Auftritt im Wellenbrecher-Video

Meine Rede bei der Verleihung des SFN-Awards und mein Vortrag vor der Klasse waren nicht die einzigen Auftritte dieser Woche für mich. Wie ihr vermutlich alle wisst, habe ich in den letzten Monaten sehr viel Zeit damit verbracht, mich über die unsolidarischen Arschlöcher aufzuregen, welche die Corona-Schutzmaßnahmen bewusst missachten oder unter Nutzung falscher Tatsachen bekämpfen. Umso mehr freute ich mich, dass ich letzte Woche mal etwas mehr als nur das machen konnte, ich konnte nämlich ein Zeichen für die Einschränkungen wie Abstandhalten, Maskentragen, und Hygieneregeln beachten und auch für den Download der Corona Warn-App setzen, indem ich am Wellenbrecher-Video mitgewirkt und letztlich auch einige Auftritte im Video habe. Die Woche war für mich also reich an wichtigen Auftritten. Auch wenn ich bei der Aufnahme viel geflucht habe, hat sich die Arbeit letztlich definitiv gelohnt. Hier könnt ihr euch das Video ansehen.

37:00: Escape Room

Neben all den ernsthaften und zweifelsohne wichtigen Dingen die ich in dieser Woche gemacht habe, ist natürlich auch wieder Lustiges (zumindest für Außenstehende und mich im Rückblick) passiert. Am Wochenende waren wir in Hannover in einem Escape Room zum Film Armageddon. Im Anschluss an einige wissenschaftlichen Anmerkungen erzähle ich im Podcast, wie ich dabei in einen Raum mit einem Toten gekommen bin und die Toten anschließend immer mehr – und nicht immer ganzzahlig in ihrer Anzahl – wurden, weil ich aus Versehen in den falschen Raum, nämlich in den zum Film Saw, gekommen bin.

44:00: Phosphan auf der Venus

Ein astronomisches Thema hat es mal wieder in die Öffentlichkeit geschafft, auf Platz 1 in den Twitter-Trends und leider auch mal wieder in die Boulevard-Presse. Die Versprechungen sind groß: Einige sprechen von der Entdeckung Außerirdischer, andere fügen zumindest das Wort „wahrscheinlich“ hinzu, wieder andere erwähnen „starke Hinweise“. Im Grunde genommen ist folgendes passiert: Auf der Venus hat man ein Molekül namens Phosphan gefunden, welches nach unserem Wissen unter den auf der Venus herrschenden Bedingungen nur durch biologische Aktivitäten – also Außerirdische – entstehen kann.

Das ist natürlich absolut nicht gleichbedeutend mit der Aussage, dass das Phosphan von Außerirdischen kommen muss. Am wahrscheinlichsten ist, dass Phosphan einfach auf Arten entstehen kann, die wir jetzt noch nicht kennen – auch das ist interessant, aber die Entstehung von Phosphan interessiert die Öffentlichkeit kaum. Ich persönlich freue mich aber dennoch schon sehr auf die künftigen Ergebnisse rund um das Phosphan, die uns vor allem Raumsonden liefern werden.

Obwohl es sehr unwahrscheinlich ist, ganz auszuschließen ist außerirdisches Leben aktuell noch nicht. Daher haben wir uns einfach mal unabhängig von der Phosphan-Entdeckung allgemein über die Konsequenzen unterhalten, die eine Entdeckung außerirdischen Lebens hätte. Man muss da nämlich grundsätzlich zwischen zwei Möglichkeiten unterscheiden, die Außerirdischen könnten unabhängig von dem Leben auf der Erde entstanden sein oder aber von der Erde kommen (oder umgekehrt).

Und letztlich gibt es noch einen Grund, weshalb es vielleicht gar nicht erfreulich wäre, wenn das Phosphan von Außerirdischen käme, nämlich den sogenannten Großen Filter. Der Gedanke ist folgender: Da sich noch keine Zivilisation über unsere Milchstraße ausgebreitet hat, obwohl diese schon sehr alt ist, muss es irgendwas geben, was Zivilisationen davon abhält, zu entstehen und die Galaxis zu erobern – sonst hätten wir sie ja schon entdeckt. Diese Hürde, die sozusagen als Filter fungiert, nennen wir den Großen Filter.

Dieser Filter kann in verschiedenen Entwicklungsstufen liegen. Es kann sein, dass der Filter schon bei der Entstehung des Lebens überhaupt liegt. Demnach ist die Entstehung von Leben ein einmaliger Zufall und deshalb konnten keine Zivilisationen entstehen, die dann die Galaxis erobern. Vielleicht gibt es Bakterien auch überall, aber die Entwicklung komplexer Lebewesen ist unglaublich selten und deshalb entstehen keine großen Zivilisationen. Die dritte Variante ist, dass die Bildung von Intelligenz evolutionär unvorteilhaft und deshalb extrem selten ist. In all diesen Fällen hätten wir den Großen Filter bereits hinter uns.

Je mehr außerirdisches Leben wir jedoch finden und desto komplexer es ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Große Filter, also die kritische Entwicklungsstufe, die kaum eine Zivilisation überlebt, noch vor uns liegt. Vielleicht liegt sie in der Klimakrise: Jede Spezies, die Industrie entwickelt, löscht sich durch eine Erwärmung ihres Planeten aus. Oder aber jede hinreichend intelligente Zivilisationen entdeckt eine Technologie wie Atomwaffen, Nanotechnologie oder tödliche Viren, welche die Zivilisation dann auslöschen. Das würde erklären, warum sich noch niemand ausgebreitet hat und in Anbetracht unserer derzeitigen Lage ist es nicht auszuschließen, dass unsere aktuelle Entwicklungsstufe der Große Filter ist. Zumindest heute sehen wir uns jedoch wohl noch nicht mit dieser Frage konfrontiert. Eines gar nicht allzu fernen Tages wird es jedoch vermutlich so sein.

Weiterhin arbeiten wir an unserer neuen Website und weiterhin wollen wir das Wochenendrebellen-Team vergrößern. Wir suchen also Menschen, die uns vielleicht auf irgendeine Weise helfen könnten, zukünftig die Welt durch Spenden an die Neven Subotic Stiftung und weitere Projekte zu verbessern. Interesse? Mail an wochenendrebell@wochenendrebell.de

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1 Comment

  • Chris 99
    Chris 99

    „Die Zeiten des exponentiellen Anstiegs der Anzahl der Erkrankten und der Todesfälle sind im deutschsprachigen Raum seit fünf Monaten vorbei. Der momentan zu verzeichnende Anstieg an Test-positiven ohne gleichzeitige Zunahme von Hospitalisierungen, Intensivbehandlungen und Todesfällen rechtfertigt derzeit keine einschneidenden Maßnahmen, die über die übliche Hygiene hinausgehen.“

    Keinen Abstand, keine Masken, keine Screenings, keine Kontaktbeschränkungen. Das ist wissenschaftlich basierte Schulmedizin. Drosten hat leider auch „besseres zu tun“.

    https://twitter.com/c_drosten/status/1305818997083049984

    Auf Deinen Fall bezogen: Deine (wie du weißt völlig unbegründete) Angst, an COVID-19 zu erkranken und Deinen Angehörigen zu schaden ist eine viel zu große Nebenwirkung der Maßnahmen. Deshalb ist es von hohem gesellschaftlichen Interesse, keine Maßnahmen zu ergreifen. Die Bedrohung wird hochgespielt anstatt beruhigend einzuwirken, das sollte auch stutzig machen.

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